Und wieder reif für die Insel – NORDENGLAND

Der Süden Englands und natürlich Schottland sind mir wohl bekannt und erwecken dank vieler Filme und Serien bestimmt auch bei Ihnen Sehnsüchte. Die Region im Norden Englands geht da eher ein bisschen unter. Grund genug für meinen Mann und mich, uns dem Lake District und dem Yorkshire Dales Nationalpark sowie der Küste zu widmen. Angekommen sind wir früh morgens in Liverpool mit der Fähre aus Belfast bei – typisch Klischee – strömendem Regen. Die Stadt der Beatles haben wir dieses Mal allerdings links liegen lassen und uns auf nach Norden Richtung Lake District gemacht.

Der Lake District ist Englands größter Nationalpark und bietet mit seinen fast tausend großen und kleinen Seen, den schroffen Bergen und grünen Tälern ein Paradies für Aktivurlauber. Nicht umsonst gehört der Park zum UNESCO Weltnaturerbe. Bei den Engländern ist er selbstverständlich sehr beliebt. Wir hatten leider ein Feiertagswochenende erwischt und mussten daher mit Strömen von Menschen die wunderschöne Natur teilen. Der größte See „Lake Windermere“ ist gleichzeitig der größte natürliche See des Landes und einer der am meisten besuchten Orte der Region.  Eine schöne Idee für einen ersten Eindruck ist die Bootstour über den kompletten See, von Lakeside im Süden bis Ambleside im Norden. Wer Dampfeisenbahnen mag, kombiniert das Ganze noch mit einer Fahrt auf der „Lakeside & Haverthwaite“ Railway, die passend zu den Bootsfahrten den Hafen anfährt.

Das Wetter hat sich in den nächsten Tagen gebessert, unsere Wanderung zum höchsten Berg Englands – dem Scafell Pike, fiel leider trotzdem dem Nieselregen und Nebel zum Opfer. Stattdessen haben wir uns dem tiefsten See des Landes gewidmet und sind am Wastwater gewandert. Die Schafe haben sich über die Abwechslung gefreut und die Aussicht über den See war wunderschön. Entlang weiterer Seen wie Crummock, Buttermere und Derventwater ging es über Pässe und kleine Dörfer zu Wasserfällen und schönen Aussichten.

Alles in allem war es uns hier zu belebt – vielleicht kommen wir zu einer anderen Jahreszeit wieder.

Deutlich beschaulicher ging es im nahen Yorkshire Dales Nationalpark und dem North York Moors zu. Hier war das Wetter zwar wieder unbeständiger, aber die Landschaft ist hier wunderschön. Geprägt von Mooren im Hochland und kleinen verschlafenen Örtchen sind die Dales (tiefe Täler die das Pennine Gebirge durchziehen) mit ihren fruchtbaren Böden ein Kleinod der englischen Landschaft. Das Ribblehead Viaduct mitten in der Landschaft ist mit seinen 24 Bögen und 400m Länge ein beeindruckendes Denkmal des Eisenbahnzeitalters. Geologisches Highlight sind die Brimham Rocks, die vor 400 Millionen Jahren durch Plattenverschiebungen entstanden. Am südlichen Ende der Dales liegt die historische Stadt York.  Einst von den Römern gegründet und später von Wikingern regiert reihen sich hier kleine Gassen wie das Shambles kreuz und quer um das Yorker Minster aus dem 13. Jahrhundert. Drumherum ist die mittelalterliche begehbare Stadtmauer komplett erhalten. Alles lässt sich sehr gut zu Fuß entdecken, viele kleine Lädchen und Cafes und Restaurants bieten für jeden Geschmack etwas. Wem „Bettys Tearom“ – eine Institution – zu überlaufen ist, der bekommt z.B.  bei „Little Blondie“ am Walmgate leckere selbstgemachte Törtchen. Auch wer weiter nach Irland möchte, für den ist York ein optimaler Zwischenstopp.

Nordöstlich von York schließt sich der North York Moors Nationalpark an mit der wildromantischen Yorkshire Küste. Im Süden am Flamborough Head brüten im Sommer tausende Meeresvögel. Weiter im Norden locken die Seebäder Scarborough und Whitby. Besonders die Wanderung von Whitby zur Robin Hood Bay, einem urigen Fischerdörfchen, entlang der Klippen ist besonders sehenswert. Wenn man nicht beide Richtungen laufen möchte, gibt es zwischen den Örtchen auch eine Busverbindung. Abends, wenn die Tagestouristen den Ort verlassen haben, sitzt es sich gut auf einer der vielen Bänke entlang der Promenade. Im Hintergrund thront die Ruine der Whitby Abbey auf dem Hügel über der Stadt.

Dampfzugfreunde finden in der North York Moors Railway von Whitby nach Pickering und zurück die Möglichkeit für einen entspannten Tagesausflug entlang kleiner historischer Bahnhöfe, von denen Goathland bei Harry Potter schon als Hogsmeade in Erscheinung getreten ist.

Über Durham mit seiner Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert und UNESCO Welterbe mit dem dazugehörigen Schloss ging es zurück nach Newcastle und zur Fähre nach Hause. Der „Engel des Nordens“ hat uns zum Abschied „gewunken“.

Das war unser Inselurlaub 2024 und es war nicht der letzte: Bleiben Sie interessiert, denn auch Schottland kommt dieses Jahr wieder auf den Tourenplan. Dieses Mal mit einem Highlight in Edinburgh – dem Military Tattoo.

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